- 1999 Martin Flüeler fand
es unbefriedigend, wie wenig aus dem Fach 'Werken' an den Schulen
gemacht wird und schrieb ein Konzept, um nicht seinen nagelneuen Beruf
schon wieder wechseln zu müssen.
- 2000 Mit diesem "Ur-Papier"
ging er hausieren und überzeugte mit der Idee bald
KollegInnen, die auch das nötige Durchhaltevermögen
mitbrachten.
Sie gründeten, zusammen mit (Fach-)Freunden und
interessierten Eltern den Trägerverein Tüftel-Labor.
Eine mutige Mäzenin die ganzheitliche, zukunftsweisende Ideen
liebt, liess sich vom Projekt begeistern und machte ein
ausserordentlich grosszügiges Legat.
Eine weitere Klippe
erwies sich als unerwartet gross: wo finden wir einen geeigneten Raum?
- 2001
Als der Raum gefunden war – ein bisschen teuer leider für
die eher periphere Lage – verlegten die Aktiven, inzwischen zu
viert, als erstes gemeinsam den Werkstattboden. Sie sammelten und
kauften Werkzeug und Material und diskutierten ziemlich ausgedehnt und
manchmal heftig, wie denn so ein Labor am besten einzurichten und zu
organsieren sei.
Als wir im Herbst 2001 mit dem
Tüftelbetrieb loslegten, fand das inmitten einer komplexen
Baustelle statt. Das TüLab Team hat den gesammten Innenausbau
selbst geplant und durchgeführt – in mehreren Schüben
über die folgenden Jahre hinweg. Bis heute. Ein TüLab ist
wohl nie ganz fertig.
- 2002 konnten wir den Keller
hinzumieten. Das hat uns 'oben' einen Schritt weiter gebracht, auch
wenn es zunächst nur eine Verlagerung unseres
etwas sehr
reichhaltigen 'Fundus' bedeutete. Das Modell 'gleichberechtigtes Team'
wurde unter Wehen beerdigt, der Initiator als Betriebsleiter eingesetzt,
eine Frau der ersten Stunde nahm Büro und Organisation in die
Hände.
- 2003 drohte das Geld
auszugehen.
Ein selbsternannter Retter nistete sich ein –
der hat uns viel mehr gekostet als gebracht, aber um ihn loszuwerden
kamen Steine ins Rollen: Die TüLab-Stiftung wurde gegründet
– ausgestattet mit 'Aufbrauch-Kapital' von jener Mäzenin,
die dem TüLab schon den Start ermöglicht hatte. Der
Trägerverein wurde aufgelöst.
Einführung der
Gratis-Tüftelzeit. Bisher kostete die Tüftelstunde 7 Fr.
– bei weitem nicht kostendeckend und trotzdem schon für
viele Familien in diesem Stadtkreis ein Problem.
Tüftel-Haltung
mit dem Taxameter im Kopf ist ein Widerspruch in sich. Dafür
verrechnen wir nun das verbrauchte Material.
- 2004-2006
Unspektakulärer Weiteraufbau bzw. Korrekturen aufgrund der
wachsenden Erfahrung im Labor und auf pädagogischer und
organisatorischer Ebene. Auf und Ab bezüglich Kinderzahlen
(Generationenwechsel). Die Tüftlis der ersten Stunde glänzen
mit Matura- und Lehrabschluss Auszeichnungen.
Zunehmendes
professionelles Interesse von aussen, Praktika, aber auch interne
Turbulenzen.
- 2007 nimmt (auch vom
TüLab inspiriert und unterstützt) das Brütwerk
den Betrieb auf.
Das TüLab nimmt die schulische
Begabungsförderung wieder auf (Zusammenarbeit mit einzelnen
Schulhäusern).
Benevol-MitarbeiterInnen unterstützen das
TüLab.
- 2008 war geprägt vom
Versuch, mit Hilfe einer erfahrenen Führungspersönlichkeit
den Initiator zu entlasten und wieder seinen Kernkompetenzen
zuzuführen. Es blieb leider beim (einjährigen) Versuch. Das
Stiftungskapital lässt arg Federn in der Finanzkrise.
- 2009 anziehendes
Interesse, zahlreicher neuer Tüftlis. Vom TüLab inspiriert
und unterstützt biegt das Tüftellabor
Einstein in die Zielgerade ein.
(Betriebsbeginn Mitte 2010
geplant). Ein Jahr der Erneuerung im Stiftungsrat, die neue Website
wird in Angriff genommen.
- 2010 Tüftlis kommen
und gehen – eine weitere Phase mit Anregungsimpulsen für den
Aufbau einer treuen 'Stammkundschaft' scheint angezeigt. Es zeichnen
sich Akzente in Richtung Glas/Keramik und Elektronik/Robotik ab. Das
Ende des Aufbrauch-Kapitals sowie alte, erneut heftig aufkeimende
Konflikte zwischen Leitung und Team tauchen am Horizont auf.
- 2011 Eine
interne 'Zukunfts-Woche' hat grosse personelle Veränderungen zur
Folge: Der Initiator Martin Flüeler bietet Hand zu einer
definitiven Leitungsablösung aus den eigenen Reihen, bevor er
akzeptiert, in eine 7-monatige Auszeit zu gehen, damit die neue Leitung
freien Tritt fassen kann. Diese kündigt jedoch innert kurzer Zeit.
Nach mehreren glücklosen Zukunfts- und
Konfliktlösungs-Varianten/Vorschlägen offerieren Initiator
und Stiftungsrat – als Chance für Neues – dem
Rest-Team, die TüLab-Geschicke im Sinne der TüLab-Filosofie
ganz und selbst in die Hand zu nehmen, wenn es fristgerecht neue
Stiftungsräte findet. Das Team nimmt die Herausforderung an. Der
bisherige Stiftungsrat übergibt Mitte November die Geschäfte
an die neuen Stiftungsräte, und auch der Initiator wird sich
anfangs 2012 vom TüLab verabschieden.
Und
was heisst das nun für die Zukunft des TüLab? Zirka neun
Monate Zeit bleiben dem alten TüLab – Wird es gelingen, ein
neues Konzept zu entwickeln, auf stabile Beine zu stellen und
umzusetzen? Und die Tüftellabor-Idee über Oerlikon, Buchs und
Zug in weitere Schweizer Städte hinaus zu tragen?